Wissenschaftlerin auf Tournee durch Rheinland-Pfalz.

Vorträge von Gastprofessorin Dr. Martina Erlemann an Universitäten des Landes.

30. Juni 2016, PM 05/2016

Rheinland-Pfalz. Aus Sicht der Frauen- und Geschlechterforschung steht dem Bundesland Rheinland-Pfalz ein spannender Juli 2016 bevor: Dr. Martina Erlemann, Freie Universität Berlin, konnte im aktuellen Sommersemester als Inhaberin der internationalen und interdisziplinären Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung Rheinland-Pfalz gewonnen werden. Neben ihren Lehr- und Betreuungsaufgaben am Fachbereich Physik der gastgebenden Hochschule, der Technischen Universität Kaiserslautern, wird die Gastprofessorin im Juli an verschiedenen Universitäten des Landes Vorträge zu ihrer Forschung halten.

Am 5. Juli 2016 folgt sie zunächst der Einladung von CePoG (Centrum für Postcolonial und Gender Studies) und Frauenbüro der Universität Trier in den rheinland-pfälzischen Westen. An der Universität Trier wird sie um 18 Uhr in Raum B 21 zum Thema „Doing Gender – Doing Science – Going public? Wissenskulturen als vergeschlechtlichte Praxis in öffentlichen Diskursen“ sprechen. Die feierliche Antrittsvorlesung der Gastprofessur an der Technischen Universität Kaiserslautern findet am 7. Juli 2016 um 15 Uhr unter dem Titel „Fachkulturen und Geschlecht in den Natur- und Technikwissenschaften“ in der Rotunde statt. Auch der Fachbereich Mathematik/Naturwissenschaften der Universität Koblenz-Landau nutzt die Möglichkeit, die Gastprofessorin einzuladen, sodass sie aus der Westpfalz ins Rheinland reisen wird: Am Campus Koblenz stellt Frau Dr. Erlemann am 14. Juli 2016 um 16 Uhr in Raum F 313 die Perspektiven und Herausforderungen der Geschlechterforschung für die Natur- und Technikwissenschaften dar. Letzte Station ist die Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Hörsaal der Kernphysik hält die Gastprofessorin dort am 18. Juli 2016 im Rahmen des Institutsseminars Kern- und Hadronenphysik einen Vortrag mit dem Titel „Ist die gläserne Decke auch ein physikalisches Phänomen? Geschlecht und Fachkultur in der Physik.“ Beginn ist um 14.15 Uhr.

Die Gastprofessur an der Technischen Universität Kaiserslautern und die ambitionierte „Tournee“ der Gastprofessorin werden wichtige Impulse geben und die Frauen- und Geschlechterforschung im Land weiter stärken. Die Gastprofessur wird daher seit 2001 durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur gefördert. Semesterweise folgt eine international renommierte Wissenschaftlerin dem Ruf an die jeweils ausrichtende Hochschule. Andere rheinland-pfälzische Hochschulen können die Gastprofessorin zu Vorträgen vor Ort einladen. Über die Reihenfolge der gastgebenden Hochschulen verständigt sich die Landeskonferenz der Hochschulfrauen Rheinland-Pfalz (LaKoF). Die 1890 in Trier geborene Klara Marie Faßbinder, Namensgeberin der Gastprofessur, war Aktivistin der deutschen Friedens- und Frauenbewegung. Die aktuelle Inhaberin der Professur, Frau Dr. Erlemann, ist wie viele Frauen- und Geschlechterforscherinnen interdisziplinär aufgestellt: Sie ist Diplom-Physikerin und promovierte an der Universität Wien im Fach Soziologie. Zu den Stationen ihrer Laufbahn gehörten bisher die Freie Universität Berlin, die Technische Universität Berlin sowie die Universitäten Augsburg, Klagenfurt und Wien. Auch war sie als eingeladene Gastforscherin im Rahmen der schwedischen Exzellenz-Initiative am Center für Gender Research an der Universität Uppsala tätig. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen in der Geschlechterforschung für die Naturwissenschaften sowie in der Wissenschafts- und Techniksoziologie. In Kaiserslautern wird sie sowohl im Fachbereich Physik als auch im Landesforschungszentrum Optik und Materialwissenschaften (OPTIMAS) eingebunden sein.