PM_2016-02

Impulse für die Frauen- und Geschlechterforschung.


Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur an der Universität in Koblenz eröffnet.


29. Januar 2016, PM 02/2016


Koblenz. Impulse für die Frauen- und Geschlechterforschung setzen, dies ist ein erklärtes Ziel der Klara Maria Faßbinder-Gastprofessur. Bei der feierlichen Eröffnung der Gastprofessur am 27. Januar 2016 an der Universität in Koblenz gelang Prof. Dr. Christine Kanz dieses Impulsgeben in ihrem Vortrag eindrücklich. Sie plädierte als neue Inhaberin der interdisziplinären und internationalen Klara Marie Faßbinder-Gastprofessur für Frauen- und Geschlechterforschung Rheinland-Pfalz, die im laufenden Wintersemester von der Universität Koblenz-Landau, Campus Koblenz ausgerichtet wird, dafür, die Kategorie „Anerkennung“ für Analysen in den Gender und Diversity Studies stärker zu nutzen. Obwohl Anerkennung Grundvoraussetzung jeder „gelungenen Kommunikation auf Augenhöhe“ sei, werde die Kategorie bisher kaum thematisiert. Gerade in den Kultur- und Literaturwissenschaften, wo vielfältig Differenzen verhandelt werden, solle Anerkennung eine wichtige Analysekategorie sein. Nicht nur rationale Modi der Anerkennung, wie sie die Sozialphilosophie untersucht, spielen dabei eine Rolle. Auch Anerkennung „im leiblich-affektiven Modus“ solle ins Zentrum gerückt werden, so Kanz. „In literarischen Texten kann diese Form der Anerkennung in unterschiedlicher Intensität vermittelt und ausgehandelt werden, sodass der Literatur im Hinblick auf die Analysekategorie eine besondere Funktion und Kraft zukommt.“


Weitere Redebeiträge waren Teil des Programms der Eröffnungsveranstaltung: Andrea Hauswirth, Frauenreferentin am Campus Koblenz, begrüßte eingangs die etwa 40 Personen im Publikum und erläuterte, wer die 1890 in Trier geborene Friedens- und Frauenaktivistin Klara Marie Faßbinder war. Die Landeskonferenz der Hochschulfrauen (LaKoF) Rheinland-Pfalz, die sich über die Reihenfolge der gastgebenden Hochschulen im Land verständigt und Ansprechpartnerin bei Fragen zur Gastprofessur ist, würdige mit der Benennung der Professur nach Faßbinder das Lebenswerk der Aktivistin, so die Frauenreferentin und Mitglied der LaKoF. Auch Heide Gieseke, Sprecherin der Landeskonferenz, nahm am Festakt teil, um die Bedeutung der Professur für die Frauen- und Geschlechterforschung in Rheinland-Pfalz auszudrücken.


In seinem Grußwort betonte der Vizepräsident für Studium, Lehre und Digitale Infrastruktur der Universität Koblenz-Landau, Prof. Dr. J. Felix Hampe: „Die Gewährung von Chancengleichheit in allen Bereichen der Hochschule gehört zum Selbstverständnis der Universität.“ Prof. Dr. Eva Lia Wyss, Professorin für Sprachwissenschaft und Sprachdidaktik am Campus Koblenz, gab in ihrem Grußwort Einblicke in das Werk der Gastprofessorin Kanz. Einen ansprechenden musikalischen Rahmen bot der Gesang des Ensembles „Triple C – Coblenz Campus Cats“, bevor der Abend bei einem Umtrunk ausklang.


Die Gastprofessur wird seit 2001 durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur gefördert. Semesterweise folgt eine international renommierte Wissenschaftlerin dem Ruf an die jeweils ausrichtende Hochschule. Neben dem Ziel, Impulse für die Frauen- und Geschlechterforschung zu geben, soll die Gastprofessur den Forschungszweig der Frauen- und Geschlechterforschung im Land Rheinland-Pfalz stärken, die entsprechenden Lehrangebote erweitern und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden Netzwerke ermöglichen. Entsprechend fand an der Universität in Koblenz bereits ein Workshop mit Prof. Dr. Christine Kanz statt. Am 3. Februar wird sie um 18 Uhr an der Universität

Trier und am 4. Februar um 15 Uhr an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sprechen. Kanz sieht in der Gastprofessur eine hervorragende Möglichkeit, auf aktuelle Fragestellungen der literatur- und kulturwissenschaftlichen Gender Studies aufmerksam zu machen und zukünftige Forschungskooperationen mit Kolleginnen und Kollegen der verschiedenen Universitäten in Rheinland-Pfalz aufzubauen. Sie freut sich, dass die Namensgeberin der Gastprofessur ein Vorbild für Wissenschaftlerinnen aller Alterstufen darstellt, war sie doch bis ins hohe Alter kämpferisch und vertrat eine Losung, die an Aktualität nichts eingebüßt hat: „Seid wachsam! Seid kritisch! Zeigt Zivilcourage.“




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